Portrait

Titelbild
Jahrgang ‘65, entdeckte Christoph von der Beek früh seine Faszination fürs Singen. Musik, Klavier als sein Instrument, und die „innere“ Stimme; die hinausschreien muss, koste es, was es wolle. Also die Musik. In ihm. Es war nur eine Frage der Zeit, wann es zum Vorschein kam.

Mit 17 Schreiben von Liedern, Texten und Musik. Finden und verlieren. Die einsamen Stunden am Klavier. Saugt alles auf, was um ihn herum ist. Oder in ihm. Stimmungen, Erlebtes, Gesehenes, Unerhörtes. Gefühltes. Die Lieder, wie von selbst kommen sie aus ihm heraus. Zwischen laut und stark und leise und zerbrechlich. Der Stachel sitzt im Seelenfleisch. Ausprobieren. Zuhörer finden. Die erst ihm und dann seinen Liedern zuhören. Oder umgekehrt. Wer weiß das noch, nach so vielen Jahren?

Als Student, das Wagen auf so etwas, was mit etwas Phantasie durchaus Bühne genannt werden könnte. Ein neuer Anfang. Seine Mitspieler sind Freunde, ohne die er damals nie gewagt hätte zu singen. Aber wissend, da ist das Zeug zum Sänger. Mit eigenen Liedern erreicht er (andere) Menschen. Mit Sensibilität und Intensität, Mut und Angst. Immer mit all seiner Leidenschaft. Ungekünstelte Kleinkunst. Mit den Auftritten verschieben sich die Grenzen. Die Geschichten liegen auf der Straße, einer muss sie halt erzählen.

Jedes Lied eine Suche, eine Story, und all das zwischen den Zeilen. Manchmal die einzige Möglichkeit, nicht zu verblöden und zu scheitern an dieser Welt. Die Gelegenheit, in den musikalischen Formen Neues zu probieren.

CD-Aufnahmen. 1995 „und sonst noch?“, ruhig und mit viel Flügel. Stationen. Und noch einmal – vier Jahre später. „nahBEREICH“. Aus der Hand voll Liedern werden anderthalb Jahre Arbeit. Produzieren, Arrangieren. Neue und alte Freunde, die aus der Musik das Beste herausholen. Stilbrüche, Ungereimtheiten, aber immer unverwechselbar Christoph von der Beek. Und es drängt ihn auf die Bühne zurück. Und nach vorn. Da sind die Zuhörenden, die in den Liedern sich selbst finden, Ecksteine ihres Lebens. Der Abstand der Bühne bereitet Nähe. Zu sich und anderen.

Mit den Liedern, mit dem Leben, mit den Jahren im Gepäck, mit Auftritten und der Band im Rücken, 2017 eine dritte CD. „dafür“. Fünf Lieder. Entstanden aus der Veröffentlichung dieser fünf Liedtexte in einem Buch, das sich über eine Fotoausstellung mit Fragen nach Heimat und Unterwegssein auseinandersetzt. Weite Wege.

Wer bin ich? Wer bist du? Und zurück. Poesie als Verfremdung. Feinfühlig und Eigen. Stilvoll. Fragend. Es gibt doch mehr als …

Und Einladung. Nicht nur heute.