

manchmal, weißt du noch
seit jahren schon
wenn ich meine texte mit
manchmal beginne
dann mache ich mir
keinen reim auf gar nix
verstehe ich nicht
was ist und mein wort
für dieses suchen und
ausprobieren und aushalten
ist manchmal
das erste wort auf meinen
lippen und in meinen fingern
VIELLEICHT (Demoaufnahme aus dem letzten Sommer, 20./28.03.18)
vielleicht erinnerst du dich wir sind barfuss unterwegs vielleicht weißt du noch dass manchmal alles so erscheint als könne uns niemand aufhalten als habe dieser tag und dieser mensch da nur auf dich gewartet vielleicht erinnerst du dich auf deiner seele liegt tau von den kalten nächten in denen wieder alles ohne antworten blieb vielleicht habe ich alles nur schön geredet vielleicht erinnerst du dich dass die erde unsere heimat ist und platz für uns hat noch in der hintersten ecke vielleicht merken wir nicht dass unser haar grau geworden ist und wir alleine auf der straße unterwegs und die sohlen durchgelaufen sind und wir die sprache der anderen nicht verstehen vielleicht glaube ich das sogar manchmal
wie komme ich darauf / an tagen / die erinnern
an zerstörung / verfolgung / an aufstand / und verrat
voller widersprüche / vielleicht sind unsere tage
dochwiederimmernoch so
allein am flügel
(endlich, wo das lied hingehört)
im menschenleeren saal
(was so ein mix alles an atmosphäre und aussage ausmacht)
meine version 2018 von „Halt mich nicht fest“
die seele aus dem leib singen
wie weit ist nah
wie du
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deshalb als „onetrack-version“
HALT MICH NICHT FEST (Version flügel 2018)
ja, das gibt es
wege, nur zu gehen
wenn sie zugefroren
lange seltene reise
denn
da ist ein drängen und treiben
das nicht schwindet
ein bleiben und
ziehen
alles zugleich
und eine melodie
in meinem
kopf
in meinen armen
in meiner stimme
singt
wie weit trägt das
und
warum gehst du
dies
immer barfuß?
VERSTEHST DU, WAS ICH MEINE (2002 / demoversion 2017)
die blätter
sind rot
und gelb, selbst
das braun wirkt
hell
die großwetterlage
steht seit längerem
auf katastrophe
mir bleibt immer öfter
der atem weg
dass ich glücklich
bin, klingt
wie eine schon
vergilbte sommererinnerung
es war doch erst
gestern, da war alles gut
ich spiele vor mich hin
lauttönend wortlos
wieder wage ich es
keine schritte zu gehen
einfach zu stehen
zu betrachten zu weilen
still
zu sein
(wie machen wir das leben winterfest? was lagern wir ein, bis zum frühjahr? müssen wir unsere hoffnungen von einer welt, in der fremde – also jede und jeder – willkommen sind, einkellern, bis zum frühling? wo liegt der? finden wir dorthin? finden wir dort auch wieder raus?)
HERBST (aus der CD nahBEREICH)
ein regentag
gedichte, mir in die hand gefallen
aus dem schweigen der sommertage
das grün des sommergartens
altes lied, noch nie gespielt
und wieder mein jetzt
die langen tage sind viel zu kurz
für all das leben
passt das zusammen?
wenn du es wie ein mosaik auslegst
HÜLL MICH IN SCHWEIGEN (demo 2017)