und da, die wege zwischen gestern, morgen und jetzt. habe einen sehr guten alten freund getroffen. einen moment lang, der vorüberschwimmt, wie so oft. und viel zu selten. bin auf ein kleines wunderbares gedicht gestoßen. wie gelangst du dahin, auf diese insel?
erinnerst du dich, dieses lied: WILLKOMMEN IM HAUS AUF DER INSEL
wer wir waren damals, wer wir sind; jetzt. verschwimmt, auf dieser insel. ich bin da. ich bin vorüber. ich bin woanders. ich bin
Kann es je genug Hoffnung geben? „Nein, danke, heute nicht, heute brauche ich keine Hoffnung, vielleicht morgen. Ziehe ruhig ein paar Ecken weiter, dahinten wirst du bestimmt gebraucht. Heute ist alles in Ordnung.“ Wie sieht mein und dein Leben dann aus? Hält das lange? Hältst du das aus? Kann es je genug Hoffnung geben? Wie schmeckst du, Hoffnung? Und ist meine Hoffnung auch deine? Steht sie zwischen uns? Reicht sie für zwei oder drei oder mehrere? Ist Teilen und Weggeben ihr eigen? Wie speist sie sich? Kann es je genug Hoffnung geben? Wächst sie langsam? Hinterlässt sie Spuren? Wie merke ich, wenn sie da ist oder mich meint?
„darum habe ich mir drei lieder ausgesucht für den beginn des jahres. drei lieder. drei wochen. das ist doch was. für den anfang.“
3 ein wenig schnee auf den dächern
vor einigen tagen, und ich hatte die eine zeile im kopf. und ohne eine idee und ohne eine melodie habe ich das später so notiert, es sind worte aus der stille, es sind lieder des vermissens. sie kommen nur einmal vorbei, wenn du sie nicht hörst, wenn du ihnen keine stimme gibst, sind sie verschwunden. es klingt nach sternennacht. es nimmt nicht die sehnsucht, nicht den schmerz. und doch tröstet es. du wirst dann vielleicht leise aus dir heraustreten ins freie des dunkels.
je häufiger ich es höre, desto mehr entsteht ein bogen an entfernter nähe, an doppeltem boden, über den ich nicht laufen kann, weil mir jemand von dahinter und darunter entgegen kommt. also warte ich. also höre ich.
ein rückblick aufs jahr aus sicht des apfelbaums in eisiger kälte blühte der baum im april eine reiche ernte im herbst der alte apfel vergessen am baum in den dunklen tagen, die gar nicht so richtig hell werden wollen ist er nahrung für die hungernden vögel vor meinem haus
wieder (gehe ich mit) „wie einfach“ (aus dem jahr, wie schon im letzten jahr), in einer neuen version, in der ich es nun am ende des jahres singe. erstmals am flügel. klingt so ganz anders, fremd und nah. unerhört vertraut.
weit gegangen
so weit
und kein platz, wo ich hingehöre.
manchmal fühlt es sich so an wie
dieses „werjetztkeinhaushatbautsichkeinesmehr“.
und danach?
knallen dir die e-gitarren um
die ohren
dass dir hören und sehen
aufgeht.
dann bin ich bei mir. da.
Hosentaschenlyrik-Konzert Nr. 6 (mit den Liedern Von vorne und Zugvögel)
Ein Refrain. Melodieteile, ohne Text.
Sammeln. Die Worte.
Legen. Hörst du
die Geschichte? Kannst du sie singen?
So sind die Teile nach und nach geworden.
Die Musik ist am Klavier erspielt … und der Text,
aber wie verbindet es sich?
Was ist denn da, am Ende? Im Wesentlichen?
Ein Lied vom Fernweh.
ein Wort, das ausdrückt, wenn ich nicht so wirklich weiter weiß (keine Ahnung, ob das je „weggeht“) ist manchmal am Anfang meiner Sätze und Texte aber unter uns, das ist okay manchmal, ich halt das aus
das mir das jetzt wieder häufiger begegnet sogar schon in Gedanken, dieses manchmal, ist Anlass, hier nun zwei Lieder mit demselben Titel zu singen mein uraltallererstes und ein gerade entstandenes in meinem neuesten Hosentaschenlyrik-Konzert Nr. 5 MANCHMAL
warum tun wir, was wir tun? wer sagt, was mich erfüllt und sinnvoll in dieser welt erscheint? wann bin ich mir dessen bewußt? wer hat das so aus freien stücken bestimmt?
warum ist die liebe flüchtig? warum ist die freiheit eine ausländerin? und spricht doch meine sprache, wenn ich allein außer mir bin?
warum spüre ich sinn, wenn ich singe und musik mache? warum vergesse ich die zeit, wenn ich in meiner welt bin?
warum lassen wir es manchmal sein, irgendwann, unbestimmt? wann ist der moment, in dem es vorbei ist? tut es weh? ist es erleichternd? ist es gut? ist es unsinn? ist es leben? ist es anfang, ist es ende? ist es einfach? warum tun wir, was wir tun?
wie einfach (dreißigsterdezemberzwanzigzwanzigaufnahme)
Manchmal stelle ich mir vor, ich wäre bei mir selber zu Gast, Zuhörer und Sänger in einem. Vor allem in Zeiten, in denen ich weit entfernt von dem Leben bin, wie ich es mir erträume. Und dann trotzdem meine Träume zu leben, darum dreht es sich in meinem Hosentaschenlyrikminikonzert. Wie weit ist es manchmal von dem, was ich im Sinn habe, bis zu dem, was ins Ohr geht. Ich singe wieder zwei neue Lieder. VERLIEREN UND BEGINNEN und FÜR NICHTS LIEBER. Du bist, und das ist ehrlich eine große Freude für mich, exklusiv eingeladen. Hinsetzen, Zeit nehmen, Kopfhörer auf. Genießen. Und raus ins Leben!
wie singe ich in diesen tagen? und vor wem? und warum? und woher kommen die neuen texte und töne? und wie werden sie zu liedern? wer hört noch zu? und wo? und wielange? kann ich nah sein, wenn ich hinter mir zurückbleibe? und wenn ich keine antworten weiß? möchte sehr gerne was ausprobieren. ein kleines zweiliedkonzert. habe in den letzten tagen und nächten texte und lieder geschrieben. und gesungen. und wieder und nochmal. wenn ich aber damit in meiner sammelschublade bleibe, werden die lieder nie was von der welt sehen und bestimmt nirgendwo hinkommen. und erst recht nicht zu euch. deshalb habe ich sie in ein kleines format gepackt, habe alles was zusammengestellt und arrangiert, so dass es als kleine geschenkpackung rüberkommt. und jetzt? lade ich dich ein, dir einige minuten zeit zu nehmen, dein lieblingsplatz, vielleicht kopfhörer auf, tief luft holen. ich bin ganz schön aufgeregt. GLÜCKSLOS und AUCH NUR, beide im august 2020 geschrieben.