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wer

WECHSELAUSSTELLUNG vom fünfundzwanzigsten januar drei&zwanzig
Wechselndes. Entwürfe und Versuche. Gedanken zu Neuem. Liedtexte. Das Allerletzte und das Letzteneue. Wenn die Worte festgefroren sind.

wersagtdennwasrichtigundwasfalschistwaszusammengehörtundwasgetre
nntgehörtauchgeschrieben.wersagtdasmussimmersosein.wersagtdasdarf
nichtbleibenwieesist.wersagtdaswarhierimmerso.wersagtverlängeredie
verstrichenefrist.wersagtnichtsmehrwerfragtnichtsmehr.werhältdasausund
vorbeiundmichunddichdabei?


illusion

fand die alte aufnahme von 2014 wieder
als ich es einfach nochmal für mich gesungen habe
und dann habe ich es mit klavier – zum ersten mal – neu aufgenommen
das lied ist noch viel älter – aus 1990

LEG DIE GITARRE AUS DER HAND (pianodemo aus diesem Sommer)

Es ist genau das: eine Illusion. Mit aller Wehmut, mit aller Schönheit, die darin liegen. Ein Lied, gehört und verklungen. Mit aller Stille nach dem letzten Ton, so laut wie dein Herzschlag. Mehr nicht. So sind alle Lieder. Alles, was ich gesungen und geschrieben habe. „Für auf die Ohren“. Und nicht für immer. Momente des „Jetzt“. Was sagen sie? Dass alles Leben so klingt, Momente, gemeinsam oder in ihrer Fülle erlebt. Intensiv. Unverwechselbar. Sie lassen einen Abdruck auf der Herzhaut. Ein leerer Rahmen im Hinterzimmer der gelebten Erinnerungen. Und wenn du Glück hast, erzählen sie eine Geschichte.

 


je

WENN (Aufnahme 2022)


Kann es je genug Hoffnung geben?
„Nein, danke, heute nicht, heute brauche ich keine Hoffnung, vielleicht morgen. Ziehe ruhig ein paar Ecken weiter, dahinten wirst du bestimmt gebraucht. Heute ist alles in Ordnung.“ Wie sieht mein und dein Leben dann aus? Hält das lange? Hältst du das aus?
Kann es je genug Hoffnung geben?
Wie schmeckst du, Hoffnung? Und ist meine Hoffnung auch deine? Steht sie zwischen uns? Reicht sie für zwei oder drei oder mehrere? Ist Teilen und Weggeben ihr eigen? Wie speist sie sich?
Kann es je genug Hoffnung geben?
Wächst sie langsam? Hinterlässt sie Spuren? Wie merke ich, wenn sie da ist oder mich meint?


DREI-Wochenkonzert. 3 zusammen

„darum habe ich mir drei lieder ausgesucht für den beginn des jahres.
drei lieder. drei wochen. das ist doch was. für den anfang.“

 

3 ein wenig schnee auf den dächern

vor einigen tagen, und ich hatte die eine zeile im kopf. und ohne eine idee und ohne eine melodie habe ich das später so notiert, es sind worte aus der stille, es sind lieder des vermissens. sie kommen nur einmal vorbei, wenn du sie nicht hörst, wenn du ihnen keine stimme gibst, sind sie verschwunden. es klingt nach sternennacht. es nimmt nicht die sehnsucht, nicht den schmerz. und doch tröstet es. du wirst dann vielleicht leise aus dir heraustreten ins freie des dunkels.

je häufiger ich es höre,
desto mehr entsteht ein bogen
an entfernter nähe,
an doppeltem boden, über den ich nicht laufen kann,
weil mir jemand von dahinter und darunter
entgegen kommt.
also warte ich.
also höre ich.

also

AUF DEN DÄCHERN (demomitpiano&gitarre-jan22)


DREI-Wochenkonzert. 2 Gitarre

„darum habe ich mir drei lieder ausgesucht für den beginn des jahres.
drei lieder. drei wochen. das ist doch was. für den anfang.“

 

2 meine letzten

bevor das schweigen kommt
der klare unverstellte blick
der voller „was-auch-immer“ meint
das ist so, das muss so
bevor die wortlosigkeit kommt
und in mir lärmt
nehme ich meinen letzten mut
meine letzten träume
die ich schon lange ins altglas entsorgt hatte
nehme ich diese brüchigen buchstaben
und singe sie dir einfach ins gesicht
so laut ich kann
so leis ich kann
so leicht ich kann
bevor du aufstehst und schweigst und
gehst
und meine gitarre ist meine freundin
das klavier ist mein letzter verbündeter
im stimme geben
der offenen wunde
der stille
den hirngespinsten
dem unsichtbaren zaudern
dem trotz und der wut
dem du und ich

also

DER ZWEITE SCHRITT (gitarre-demo-jan22)


DREI-Wochenkonzert. 1 Piano

„darum habe ich mir drei lieder ausgesucht für den beginn des jahres.
drei lieder. drei wochen. das ist doch was. für den anfang.“

 

1  einführung.

ich spiele „hier“ ein konzert. dieses konzert läuft über drei wochen. ich habe für die nächsten drei wochen je ein lied ausgesucht. alt und neu, neu aufgenommen. so noch nie gespielt. um mich nicht damit abzufinden, dass wir wohl solidarität über strecke nicht so hinkriegen zwischen uns. ich will mich erinnern. dass leben etwas erfüllendes haben und ich nicht auf dich verzichten kann.

also. ist dieses konzert
für uns!
die wir leben und kämpfen
die wir leben wollen. und sollen
für die angst, die mich immer
wieder ungefragt befällt und die
mir zu leben hilft
für die zuversicht
dass leben am ende
in der mitte
und am anfang
nur zusammen geht
auch
wenn es manchmal alles
zusammenfällt

also

EINEN SOMMER LANG (piano-demo-jan22)

 


dunkelhell

wie ist es die dunkelheit wegzusingen die tage sind so unvernünftig kalt und dunkel wie durcheinander ist das wenn du keinen anfang und kein ende siehst weil wir kaum noch spüren wie es ist wie lange ist das her dass uns ein licht aufging wo sind wir gelandet dass wir die wünsche nur noch leise äußern weil wir kaum noch spüren wie sie sind dass wir keine worte mehr haben für das was ist in uns genauso wie um uns weil wir kaum noch spüren wie sie sind betöre mich betöne mich und das was ich nicht sagen kann wird dir morgen blühen

ICH BRENN FÜR DICH

Und wieder holt die Zeit die Fragen, die Zweifel und die Zusage in dem Lied stärker ein als ich es mir vorstellen konnte. Diese Version ist die 2021-Version, zum ersten Mal am Flügel gesungen.


da

weit gegangen
so weit
und kein platz, wo ich hingehöre.
manchmal fühlt es sich so an wie
dieses „werjetztkeinhaushatbautsichkeinesmehr“.
und danach?
knallen dir die e-gitarren um
die ohren
dass dir hören und sehen
aufgeht.
dann bin ich bei mir. da.

IM EIGENEN LAND (aus der CD „und sonst noch?“)


ohne mich

wir haben die wahl
wofür wir stehen und leben wollen
ohne mich ist vor total langer zeit
geschrieben und gesungen (1990
und 1995 aufgenommen)
und immer noch
total stimmig so.

OHNE MICH


wenn der Sommer geht


Hosentaschenlyrik-Konzert Nr. 6
(mit den Liedern Von vorne und Zugvögel)

Ein Refrain. Melodieteile, ohne Text.
Sammeln. Die Worte.
Legen. Hörst du
die Geschichte? Kannst du sie singen?
So sind die Teile nach und nach geworden.
Die Musik ist am Klavier erspielt … und der Text,
aber wie verbindet es sich?
Was ist denn da, am Ende? Im Wesentlichen?
Ein Lied vom Fernweh.